Heidi im kinder.musical.theater Storchen - ein Besuch lohnt sich

Eine rundum gelungene Premiere

Heidi im kinder.musical.theater Storchen - ein Besuch lohnt sich

Am Samstag feierte die neueste Inszenierung am kinder.musical.theater Storchen Premiere: Das Team um Regisseurin Bettina Kaegi, Rico Bühler und Kurt Wettstein bringt mit rund 15 Kindern bis Mitte Februar den Kinderbuchklassiker Heidi von Johanna Spyri zur Aufführung - und dies auf eine gelungene und kindergerechte Weise.

Storchen Die halsbrecherische Schlittenfahrt des Alpöhis, die Auftritte der kleinen Entlein oder die lauten Pfiffe des Geissenpeters: an spektakulären, herzigen und überraschenden Momenten mangelt es der Inszenierung des Kinderbuchklassikers Heidi im kinder.musical.theater Storchen auf keinen Fall. Besonders beeindruckt aber die hohe Textsicherheit der Kinder, die während der gesamten Spieldauer von rund zwei Stunden nur einmal einen hörbaren Input ihrer Regisseurin Bettina Kaegi benötigen. Dabei sind die Dialoge gerade in der vornehmen Familie in Frankfurt in einer gehobenen Sprache mit komplizierten und verschachtelten Sätzen. Rico Bühler hat zwar eigens für die St.Galler Fassung eine Mundart-Version geschrieben, hielt sich dabei aber an die Originalbücher von Johanna Spyri. Auch schauspielerisch wissen die Kinder allesamt zu überzeugen. So muss Heidi gleich mehrfach weinen, was ihr ausgezeichnet gelingt. Ohnehin überzeugt die Hauptdarstellerin in ihrer Rolle, die ihr kaum Verschnaufpausen lässt. Besondere Erwähnung verdient auch die Verkörperung der blinden Grossmutter. Wie sie mit offenen Augen am Geschehen vorbeischaut, ist schauspielerisch grosses Kino. Und der Zuschauer staunt auch ob der Frau Pfarrerin, die zur «kleinen» Heidi aufschauen muss, die Dialoge aber perfekt vorträgt. Und auch Kurt Wettstein als einziger Erwachsener gefällt als Alpöhi nicht nur wegen der Schlittenfahrt.

Immer samstags und sonntags

Die Heidi-Aufführung im Storchen ist gespickt mit zahlreichen Schweizer Kinderliedern, von denen die meisten als allgemeines Kulturgut bezeichnet werden könnten, die also kennt, wer die Schweizer Volksschule absolviert hat. Die Refrains werden meist im Verbund, die Strophen auf viele verschiedene Solistinnen und Solisten verteilt, gesungen. Auch gesanglich überzeugen die Kinder. Katja Bühler hat als Vocal-Coach gute Arbeit geleistet. Wenn man an der St.Galler Inszenierung etwas aussetzen will, dann die Spiellänge des Stücks und die Zeitansetzung. Die Dauer von zweieinhalb Stunden und der Spielbeginn um 17 Uhr sind für den Bewegungsdrang einzelner Kinder und ein Nachtessen zu gewohnter Zeit nicht eben förderlich. Aber die Kinder im Besucherraum dürfen sich im Storchen auf ihren Stühlen bewegen, ohne dass man strafende Blicke der Sitznachbarn befürchten muss und zur Überbrückung des Hungers tun es bei den Kleinen Popcorn und Chips alleweil. Das Stück wird an den kommenden drei Wochenenden immer samstags (17 Uhr) und sonntags (15 Uhr) aufgeführt, danach an weiteren drei Wochenenden im Januar und zweien im Februar. Weitere Informationen zu den Spieldaten und zum Vorverkauf sind unter www.storchen.theater zu finden.

St. Galler Nachrichten 01.12.2021

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